Rund um die Aufbereitung von Medizinprodukten gibt es viele Fragen. In loser Folge nehmen wir uns Themen an, die uns häufiger begegnen und geben Informationen und Tipps. Heute beschäftigen wir uns mit dem Thema Peeltest.
Was ist ein Peeltest?
Der Peeltest wird im Rahmen der Aufbereitung von Medizinprodukten bei der Sterilgutverpackung durchgeführt. Er dient dazu, eine aseptische Entnahme von sterilisierten Instrumenten in der Arzt- oder Zahnarztpraxis aus der Verpackung zu gewährleisten.
Dabei bezieht sich der Peeltest auf die Siegelnaht von Klarsichtsterilisierverpackungen. Sie muss sich sauber und vollständig öffnen lassen, ohne dass Papier oder Folie einreißen und ohne, dass größere Papierreste ausfasern und an der Folie haften bleiben.
Auf welcher Grundlage beruht der Peel Test?
Geregelt ist das Verfahren in der Norm DIN EN 868-5: Verpackungen für in der Endverpackung zu sterilisierende Medizinprodukte. Teil 5 der Norm beschreibt Anforderungen und Prüfverfahren für Siegelfähige Klarsichtbeutel und -schläuche aus porösen Materialien und Kunststoff-Verbundfolie
Anhang E der DIN EN 868-5 gibt Verfahren zur Bestimmung der Peelmerkmale von Papier/Kunststoff-Verbundmaterialien an.
Die entsprechende Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung (DGSV) beschreibt, wie der Peel Test in die Validierung der Verpackungsprozesse nach DIN EN ISO 11607-2 eingebunden werden kann.
Wer muss einen Peeltest machen?
Die DGSV empfiehlt den Peeltest als Routinemaßnahme, damit fehlerhafte Siegelungen rechtzeitig erkannt und behoben werden können. Das bedeutet, jede Zahnarztpraxis oder Einrichtung, die Medizinprodukte in versiegelten Klarsichtsterilisierverpackungen aufbereitet und lagert sollte den Peeltest regelmäßig durchführen und dokumentieren.
Wie macht man einen Peeltest?
Ein Peeltest der Siegelnaht lässt sich recht einfach in der Praxis durchführen. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Siegelgerät einschalten und warten bis das Gerät aufgeheizt hat
- Etwa 20 cm langen Folienabschnitt unter die Schweißschiene führen und versiegeln. Dabei die auf der Folie aufgedruckte Peelrichtung beachten.
- Das versiegelte Folienstück einem Sterilisationszyklus beilegen.
- Nach der Sterilisation die Folie langsam entlang der Peelrichtung ganz auseinanderziehen. Dabei folgende Dinge prüfen:
a) Erstreckt sich die Siegelnaht durchgehend über die gesamte Breite und Länge der Folie?
b) Gibt es Papierabfaserungen an der Folie, die länger als einen 1 cm sind? - Das Ergebnis des Peeltest auf einem Formular dokumentieren
Wie oft wird der Peeltest gemacht?
Im Rahmen der Validierung und erneuten Leistungsbeurteilung von Verpackungsprozessen bei der Aufbereitung von Medizinprodukten findet der Peeltest für die Siegelnaht immer statt. Wie oft er darüber hinaus durchgeführt wird muss individuell in der Praxis festgelegt werden. Denkbar ist zum Beispiel die Durchführung und Dokumentation eines Peeltests zu Beginn jeden Arbeitstages, an dem in der Praxis aufbereitet wird.
Downloadtipp zum Peeltest für Folienschweißgeräte
Eine Standardarbeitsanweisung zur Durchführung vom Peeltest gehört in jede Praxis:
Vorlage Arbeitsanweisung Peeltest (PDF)
Ein einfaches Formular für den Peeltest erleichtert die Dokumentation:
Dokumentationsformular Peeltest (PDF)
Alle Routinekontrollen bei der Versiegelung kompakt auf einem Blatt:
Dokumentation Routinekontrollen Folienversiegelung
Extratipp Dokumentation Peeltest
Mit den Euronda-Foliensiegelgeräten Euroseal Valida und Euromatic dokumentierst du den Peeltest ganz einfach digital. Damit sparst du das Ausfüllen und Aufbewahren von Formularen und reduzierst den Papierverbrauch in deiner Praxis.